Montag, 28. Mai 2012

Sierpinski

Eigentlich verarbeite ich ja nur meine eigenen naturgefärbten Garne. Aber Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden. Und dann sah ich bei Dibadu dieses Garn für das Monatsprojekt "Sierpinski" und konnte nicht widerstehen:


Da ich eine Freundin habe, die solche Sonnenfarben wunderbar tragen kann, war sofort klar, dass ich bei der Aktion mitmachen will. 

Fazit: Es hat viel Spaß gemacht, das Tuch zu stricken. Die Anleitung war perfekt. Bei  Ravelry hatte sich eine nette Gruppe zum gemeinsamen Stricken zusammengefunden, was sehr interessant ist, weil man dort viele verschiedene Farbkombinationen in ihrer Wirkung sehen kann. 


Das Stricken war genau die richtige Mischung zwischen interessant und nicht zu schwer - und für mich, die ich normalerweise meine Muster selbst entwickle, war es ganz entspannend, mal nicht rechnen und messen zu müssen.

Das fertige Tuch "Sierpinski" (Entwurf von Barbara Laumbacher)

Da das Tuch mit 120 cm Breite für meinen Geschmack ein bisschen zu klein ist, habe ich zumindest noch ein paar "Bömmelkes" ergänzt. Außerdem blieb noch genug Garn übrig für diese Stulpen:


Am liebsten würde ich das Set gleich abliefern gehen, aber wer freut sich bei 29° schon über Wolle? Also warte ich noch ein paar Tage - die Schafskälte kommt bestimmt, auch wenn man das heute nicht glauben mag :-)

Mittwoch, 16. Mai 2012

Die Arbeit ruft...

... denn das erste Wollpaket von Herrn Zitron ist da. Damit ich am Wochenende schon mal was zu tun habe, wie Frau Zitron so nett sagte. Ob ich es schaffe, diesen Berg abzubinden und zu waschen, bevor die nächste Ladung kommt?


In diesem Jahr plane ich neben den bewährten "Lifestyle" und "Kimono" auch ein paar Leckereien für Lace-Strickerinnen in "Filisilk" (Wolle-Seide) und "Fil Royal" (Alpaka):  eine ganz kleine Auflage mit verschiedenen naturgefärbten Multicolorfärbungen, gern auch als Auftragsfärbung.

Außerdem überlege ich, ob ich auch kaltgebeiztes, ungefärbtes Garn anbiete - für Menschen, die qualitativ hochwertiges Garn mit Pflanzen färben wollen, aber den Arbeitsgang des Beizens sparen möchte. Was meint ihr - ist das eine gute Idee?

Dienstag, 8. Mai 2012

Mein neuer Sommerrock ...

... aus naturgefärbter Baumwolle und Seide ist fertig! Da ich erst nach dem Zuschneiden gemerkt habe, dass mein seit Jahren bewährter schlichter Rockschnitt in diesem Jahr nicht mehr passt (herzlich willkommen, ihr unbekannten Kilos!), musste ich mir etwas einfallen lassen. An den Seiten habe ich einfach farblich passende Bouretteseide eingefügt:


Um Pflanzenfasern zu beizen gehe ich so vor: Zuerst koche ich die Fasern eine Stunde lang in einer Sodalösung (60 Gramm Soda im 20-Liter-Glühweintopf). Nach dem Auskühlen kommen die Stoffe zum Spülen in die Waschmaschine und danach in die Kaltbeize von Karin Tegeler.  Ich benutze die Kaltbeize aber als "Heißbeize" (ein Tipp von Uli) und lasse die Stoffe mindestens eine Stunde lang bei 80° in der Lösung ziehen. Danach bleiben die Stoffe in der Beize liegen, bis ich sie brauche. Das können auch mal ein paar Monate sein, und ich habe sogar schon Stoffe über Winter in der Beize einfrieren lassen, ohne dass Stoffe oder Beize darunter gelitten haben.

Am schönsten finde ich alte Stoffe: Bettbezüge und T-Shirts aus der Recycling-Börse und Tischwäsche aus Nachlässen. Die entfalten zusammen mit den leicht unregelmäßigen Naturfärbungen einen ganz eigenen Charme.

Das Färben läuft übrigens genau so wie bei den Eiweißfasern. Ich bin prinzipiell eine sehr langsame Färberin: Das Material darf immer in der Flotte auskühlen und danach trocknen. Die fertigen Dinge werden erst einmal ein paar Monate eingelagert, bevor ich sie wasche. Sogar bei Rotholzfärbungen erreiche ich so eine ganz passable Lichtechtheit.

Hier ist noch ein Detail vom Rock: