Samstag, 14. Dezember 2013

Blick durchs Schlüsselloch - meine Weihnachtswerkstatt

Pssst ... nicht verraten...

Immer wieder schön als Hülle für Kekse, Gelee und anderen Kleinkram: Zackenkörbchen
butterweiche 16-Micron-Merino

Frisch vom Rad: Garn für die nächste Häkelmütze
Die Shibori-Pflanzenfärbungen und Ecoprints kommen zum Einsatz

Ich war mal Bettwäsche. Jetzt werde ich zu.... ups...

Fertig genäht. Was mag das sein?
Warme Ohren für den Eigenbedarf




Mehr kann ich leider nicht zeigen, denn erstaunlich viele meiner Freundinnen verfolgen diesen Blog. Aber wenn nach Weihnachten alle beschenkt sind, gibt es noch viel mehr zu sehen.

Euch allen einen schönen 3. Advent!

Freitag, 13. Dezember 2013

Wollrausch - pflanzengefärbte Wolle!

Trara... hier kommt der Werbeblock...

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten und der beliebte "Wollrausch" ist tatsächlich noch nicht ausverkauft. Wer also ein wolligbuntes Geschenk für sich oder einen lieben garnbegeisterten Menschen sucht, wird bei mir fündig: 15 pflanzengefärbte Farbtöne, 100% Schurwolle im Ökotex-Standard (ich färbe "Lifestyle" von Atelier Zitron) - zum Schwelgen und Musterstricken oder als Startpaket für alle, die immer schon einmal mit vielen Pflanzenfarben arbeiten wollten.

Zwei Größen stehen zur Auswahl:
der große Wollrausch mit 15 x 50 g (insgesamt 750 g) und
der kleine Wollrausch mit 15 x 25 g (insgesamt also 375 g).

Großer Wollrausch


Kleiner Wollrausch

Zum Gucken und  Bestellen bitte hier entlang:


Währenddessen nutze ich heute den schönen Sonnenschein und fotografiere all die feinen Sachen für euch, die in der neblig-dunklen, fotofeindlichen Zeit entstanden sind. Bis später!

Samstag, 30. November 2013

Die nächste Häkelmütze...

... ist für die beste Hanne der Welt. Dazu habe ich zwei der göttlichen 16-Mikron-Merinokammzüge von Filzrausch zu Singles versponnen und daraus ein dickes Garn gezwirnt. Sooo wunderbar zu verspinnen und sooo weich! Und da ich vom Spinnen wirklich nicht genug kriegen konnte, hat das Garn auch noch für einen Kragen gereicht:





Mein Standard-Mützenmodell wird von oben gehäkelt und geht so:

5 oder 6 Luftmaschen häkeln und zum Ring schließen. 
In diesen Ring 10 feste Maschen häkeln. Mit einer Sicherheitsnadel die letzte Masche markieren.
Jetzt in jede der 10 Maschen zwei Halbstäbchen häkeln und das letzte Stäbchen mit der Sicherheitsnadel markieren. Ab sofort geht es immer mit Halbstäbchen weiter. Die sind nicht so starr wie feste Maschen, lassen aber weniger Wind durch als Stäbchen oder sogar Doppelstäbchen.
In der nächsten  Runde wird jede 2. Masche verdoppelt = 30 Maschen. Sicherheitsnadel umheben auf die letzte Masche.
In der folgenden Runde jede 3. Masche verdoppeln = 40 Maschen. Sicherheitsnadel umheben.
Nächste Runde: 4. Masche verdoppeln = 50 Maschen
Bei dicker Wolle reicht das schon, bei dünner Wolle kommen noch ein paar Runden nach diesem System dazu. Der entstandene Kreis sollte ein bisschen kleiner sein als der Kopfumfang.
Die Sicherheitsnadel kann danach weg, weil man nicht so genau darauf achten muss, ob die letzte Reihe später wirklich komplett ist.
Dann häkelt man einfach ohne Zunahmen weiter in der Runde - so lange, bis man die Mütze für fertig erklärt.
Das kann dann eine runde Kappe sein oder eine Mütze mit Umschlag zum Krempeln oder eine lange Mütze, wenn man es slouchy mag.
Falls die Mütze sehr locker sitzt, kann man in den letzten Reihen auf feste Maschen umsteigen, dann wird der Rand ein wenig fester.
Und ja -  zwischendurch sieht das Ganze aus wie eine Schüssel. Wenn man gerade eine braucht, hört man einfach mit dem Häkeln auf und verschiebt das Mützenprojekt...

Viel Spaß!

Samstag, 23. November 2013

Zum zweiten Mal Vitamin D - und eine kunterbunte Mütze

Diese Blogpause war nicht beabsichtigt, aber mein Leben ist im Moment einfach zu voll und zu spannend zum Schreiben. Das hindert mich aber nicht daran, weiterhin treu eure Blogs zu verfolgen, und seit ich das auf meinem Smartphone tue, ist die Kombination Tee trinken und Blogs lesen meine allerschönste Pause. Euch allen herzlichen Dank für die vielen inspirierenden, farbenfrohen Einblicke in eure Werkstätten.

Die zweite Vitamin D-Jacke ist nun fertig. Die erste Jacke hatte ich ja für meine Freundin Martina gestrickt, aber es war noch genügend Wolle für eine weitere Version da. Vitamin D ist einfach perfekt. Nicht zu lang, mit einem pfiffigen Schnitt, entspannend und doch nicht langweilig zu stricken - besser gehts nicht!
Diese grüne Fassung ist für mich, und ich liebe das selbstgesponnene Wolle-Seide-Gemisch und die gute Passform mit dem interessanten Faltenwurf. Ein Tragefoto der grünen Version gibt es wegen des Lichtmangels aber nicht. Pflanzenfarben lassen sich nun mal nicht blitzen. 

Fertig kardiert . Zehn pflanzengefärbte Farbtöne, BFL und ein wenig Seide
Das fertige Garn, verzwirnt mit Filisilk. Ein Traum in weich...
Beim Trocknen. Die Bündchen habe ich mit doppeltem Filisilk gestrickt.
Detailansicht...
... im direkten Vergleich mit der roten Version. Der Single ist derselbe, aber hier habe ich mit rotem Kammgarn verzwirnt.
Tragefoto in rot

Als es jetzt kälter wurde, wollte ich gern für Simon eine Art Boshi-Mütze häkeln. Die alte Mütze aus dem Vorjahr ist ganz ausgeleiert und ich finde, dass die einfachen Häkelmützen einfach unschlagbar gut sitzen und viel besser wärmen als Strickmützen. Simons Farbwünsche waren aber eher speziell und mit meinen Pflanzenfarben nicht umzusetzen. Und so suchte er sich im Netz diesen Kammzug bei Piratenwolle aus:


Das war für mich eine ganz neue Erfahrung - ich hatte nämlich vorher noch nie einen "fremden" Kammzug versponnen! Und außerdem hatte ich Vorurteile gegenüber einer Mischung, die Nylon enthält und stellte mir das Spinnen eines solchen Gemischs eher unangenehm vor. Aber Simon war unerbittlich. Dieser Kammzug sollte es sein!

Und siehe da, alle Vorurteile wurden widerlegt! Die grellbunten Farben haben in dieser grauen Zeit richtig Spaß gemacht, den Nylonanteil habe ich weder gesehen noch beim Spinnen irgendwie gespürt, das Häkeln mit Nadelstärke 6 war erstaunlich unverkrampft (alles über Nadelstärke 3,5 empfinde ich sonst als zu dick), und Simon und seine neue Mütze sind zusammen sehr glücklich.





Euch allen ein buntes Wochenende und bis BALD!

Samstag, 12. Oktober 2013

Woll-Ernte

Die Färbesaison ist zuende. Die großen Töpfe sind zwar schon eingewintert, aber noch nicht so ganz weit nach hinten gestellt, weil ich noch auf ein paar Eimer Schwarznüsse hoffe.

Da ich die gefärbten Materialien immer erst ungewaschen ruhen lasse, um die Lichtechtheit zu erhöhen, ist der Oktober so etwas wie meine Erntezeit: Die neuen Garne werden sortiert, gewaschen und fotografiert. Ich bin gut im Plan, die vorerst letzte Wollwäsche für dieses Jahr weicht gerade in der Badewanne ein:


Im Keller steht eine riesige Kiste voll mit pflanzengefärbter Zitron Lifestyle, die auf besseres Fotowetter wartet. Aber immerhin sind schon nahezu alle Lacegarne, Tücher und einige Spezialgarne bereits im Shop angekommen:


Nebenbei entstehen natürlich auch immer wieder schöne Dinge für mich oder für liebe Freunde. Leider vergesse ich meist, auch diese Schätze zu fotografieren. Aber in diesem Herbst habe ich dran gedacht. Ein paar Kostproben:

Ein erdig grüner Schal aus weichem, federleichten Wolletamine, den ich meiner Freundin zu Weihnachten schenken will. Da sie diesen Blog nicht verfolgt, kann ich den Schal schon zeigen:

 

Meine neuen Lieblingsstulpen - ganz dünn aus weißem Nadelvlies gefilzt und mit insgesamt nur zehn (!) Stockrosenblüten im Ecoprintverfahren gefärbt:



Noch mehr Ecoprint gefällig? Hier seht ihr das Detail eines der pflanzengefärben Baumwollstoffe, die in diesem Jahr entstanden sind und von denen ich nie weiß, wie ich sie am schlauesten fotografieren kann:


Euch allen ein schönes Wochenende - ich kümmere mich jetzt um den Inhalt der Badewanne...

Sonntag, 29. September 2013

Holunderfärbung nach der Wäsche

Sabine hatte mich in ihrem Kommentar - Gott sei Dank - schon vorgewarnt: Nicht nur die Lichtechtheit ist ein Problem bei Färbungen mit Holunderbeeren, sondern auch das Waschen in neutraler oder alkalischer Umgebung.
Also habe ich alles mit Neutralseife und einem Schuss Essig gewaschen. Das Aubergine des Wollgarns hat sich wenig verändert, es ist ein blaustichiges Anthrazit, das ich einfach super finde. Der Baumwoll-Seide-Rock ist nur etwas heller geworden. Und der Pullover schmückt sich mit einem weichen Fliederton, der mir (Sommertyp) gut steht.
Also kein Umschlag ins Grüne - aber wegen ihrer Unberechenbarkeit sicher auch keine Färbung, die ich in mein festes Programm aufnehmen werde.


Nun bin ich mal gespannt, wie lange ich an der geplanten anthrazitgrauen Weste Freude habe. Aber wenn das Garn schnell ausbleicht, kann ich ja immer noch mit etwas Haltbarerem umfärben.
Danke Sabine für den Tipp!

Mittwoch, 25. September 2013

Holunder-Wunder

Die gerechte Aufteilung der diesjährigen Holunder-Ernte (eine Hälfte für die Vögel und eine Hälfte für die Menschen) ergab fast vier kg Beeren für uns. Mit fünf Kilo Pflaumen verarbeitet sieht unser Wintervorrat nun so aus:

Pflaumensauce für Eis, Holundergelee mit Zimt, Erkältungssaft, Pflaumengelee mit Vanille und viel Sirup

Das war aber nur der Anfang. Denn ich wollte doch endlich einmal mit Holunderbeeren färben! Nach dem Entsaften habe ich die Reste der Holunderbeeren in ein Tuch gebunden und im Färbetopf versenkt. Weil die Flüssigkeit sofort tiefdunkel wurde, habe ich ganz mutig 300 g "Lifestyle" dazu getan. Schnell war klar, dass da noch mehr Potenzial drin steckte. Also habe ich noch einen Pullover aus 50% Seide/50% Baumwolle und einen Rock  dazu gesteckt. Alles war vorher mit Kaltbeize gebeizt.

Vier Tage lang waren die Sachen in der Flotte, die nur einmal zwischendurch auf 60° C erhitzt wurde. Nun trocknet alles und wird erst dann gewaschen. Ich hoffe, durch die lange Färbedauer und das Trocknen eine brauchbare Lichtechtheit zu erzielen. Bei Rotholz und Blauholz funktioniert das ganz gut.


Ich bn hingerissen von diesen Beerentönen, die wunderbar gleichmäßig aufgezogen sind! Das Wollgarn hat einen traumhaften Aubergineton - da werde ich einen Pullunder draus stricken. Der Rock ist noch viel schöner als vorher, da die beiden Materialien (Baumwolle und Bouretteseide) die Farbe ganz unterschiedlich aufgenommen haben.

Und wenn die Lichtechtheit doch nicht der Brüller ist: im nächsten Herbst gibt es ja wieder frische Beeren zum Auffrischen...

Mittwoch, 11. September 2013

Schals färben mit Pflanzenfarben

Nun verabschiedet sich der Sommer, und die Färbezeit endet. Spätestens zum 1. Oktober werden bei mir alle Töpfe ausgewaschen und bis zum nächsten Jahr verstaut.
Die gefärbte Wolle zeige ich euch später, wenn alles adrett fotografiert ist. Deshalb kommt hier nur ein kleiner Vorgeschmack:

"Lifestyle" von Atelier Zitron


Lace Lace Lace - die Stränge aus "Filisilk" sind schon im Shop angekommen!

Heute möchte ich euch ein paar Experimente zeigen, die mir viel Spaß gemacht haben und die ich im nächsten Jahr intensivieren möchte.

Zwei Tücher aus Wolletamine sollten eigentlich zu Ecoprints mit Farnblättern werden. Das ist meine liebste Ecoprint-Färbung, an den filigranen Abdrücken der Farnblätter kann ich mich nicht satt sehen. Dies zum Beispiel ist mein absolutes Lieblings-T-Shirt, das auch nach vielen Wäschen immer noch genauso aussieht:


Ich war diesmal aber zu früh dran mit der Färbung. Oder das Etamine war zu dünn. Oder die Hitze in der Rolle war nicht groß genug. Oder ich war zu ungeduldig. Jedenfalls war der Druck nicht so klar wie auf Baumwolle:



Also begann ich zu spielen, und das Ergebnis waren diese beiden Tücher, jedes mit einem eigenen Charme, zart und flauschig und einfach eine Pracht!

Farnwedel, Nussbaumblätter und die ersten schwarzen Stockrosenblüten


Färberkamille und Indigo


Ich habe mich überwunden und die beiden Traumtücher nach einem Blick in meinen überquellenden Tücherschrank tapfer in den Shop gestellt...

aber noch etwas war "mißraten". Auf zwei zarten Filzstulpen hatte die Färbung nur gelbe Flecken hinterlassen. Also schnell ein paar Fäden Shiborigarn hindurchziehen, festzurren - und ab in die nächste Indigoküpe. Nun können sich die Stulpen sehen lassen:

frisch aus der Küpe...
... und ausgewickelt!
 

Das ergibt im nächsten Jahr eine Serie - versprochen! Ich habe ja bald einen ganzen langen Winter Zeit zum Stulpenfilzen...

Freitag, 30. August 2013

Urlaubsstrickereien

In Schweden habe ich in diesem Jahr fast jeden Tag mehrere Stunden lang gestrickt. Ich hatte nämlich so viele gute, spannende Hörbücher mit, dass ich gar keine Lust hatte, selbst etwas zu lesen.
Und dies habe ich mit nach Hause gebracht:

Aus der restlichen Wolle für die Martina-Jacke einen Schal und ein Paar Stulpen.



Die vielen Farbwechsel kommen durch das Hufeisenmuster besonders gut zur Geltung
Die Stulpen sind schlicht, haben aber das Hufeisenmuster als Abschluss

Gestrickt habe ich nach eigenen Entwürfen. Das Garn ist handgesponnen aus pflanzengefärbtem BFL in 12 Farbtönen und mit krapprotem Kammgarn verzwirnt. Ich habe mit den Stulpen begonnen und danach den Schal einfach so lang gestrickt, bis das Garn zuende war. Nach dem Spannen hat der Schal nun 2 Meter Länge.

Das zweite große Projekt war eigentlich für meine Mutter gedacht. Mein Vater trocknet im Sommer immer fleißig Schachtelhalm für die Färbetochter und hat als Dank einen Schal und eine Bommelmütze aus schachtelhalmgefärbter Kaschmir-Seide, ohne die er im Winter nicht vor die Tür geht.
Nun sollte meine Mutter auch einmal etwas aus dem weichen Schachtelhalm-Garn bekommen, aber sie wollte das fertige Tuch tatsächlich nicht haben! Na, so was - und ich dachte, alle alten Damen würden Dreieckstücher lieben ... Aber so wird das schöne Tuch nun mich halbalte Dame im Winter wärmen, wenn die Heizung im Büro morgens noch nicht ganz in Form ist:
 




Das Muster ist von Laura Aylor und heißt Derecho. Die gute Anleitung ist ihr Geld wert. Das Tuch ist sehr einfach zu stricken und bietet ungeheuer viele Abwandlungsmöglichkeiten. Es sind wirklich nur drei Farben beteiligt - ein meliertes Garn, weiß und schlammgrün. Aber man könnte auch ganz viele Farben in schnelleren Wechseln nehmen... Beim Stricken habe ich so viele Ideen entwickelt, dass das bestimmt nicht das letzte Derecho war.

Das Tuch ist aus Lifestyle von Atelier Zitron und einem Seide-Kaschmirgarn, das ich vor Jahren in der E-Bucht geschossen habe. Da das Lifestyle so wunderbar elastisch ist, kann man das Tuch toll drapieren - es schnappt danach in seine Ausgangsposition zurück wie eine Sprungfeder. Da hat das Kaschmir-Seide-Garn keine Chance auszuleiern :-)
Gefärbt ist das Garn natürlich mit Papas Schachtelhalm und ein bisschen Eisenwasser.

Und dann habe ich tatsächlich noch die Schulterpartie für ein neues Vitamin D-Jäckchen geschafft, aber dann war der Urlaub plötzlich zuende...