Montag, 20. Juni 2016

Färben : Blutpflaumenblätter

Die roten Blätter der Blutpflaume ergeben die schönsten Grüntöne auf Eiweißfasern wie Wolle und Seide.


Dieser Strauch weiß noch nicht, dass ich ihn nur gepflanzt habe, um ihn regelmäßig zu beernten. Da er noch so klein ist, habe ich in diesem Jahr nur wenige Äste entfernt und Nachschub auf einem Brachland in der Nähe geholt. Blutpflaumen wachsen in vielen Gärten und werden riesig. Deshalb müssen an den meisten Standorten regelmäßig beschnitten werden, weil die Gartenbesitzer das Wachstum unterschätzt haben. Die Großsträucher machen einen Sommerschnitt problemlos mit.

Meine Beute waren lediglich 290 Gramm, doch die Flotte ist sehr ergiebig, so dass ich ganze 400 Gramm Wolle, Seide und Alpaka färben konnte. Es ist immer wieder ein Erlebnis zuzusehen, wie das Material in der kirschroten Brühe langsam grün wird.

Erster Zug :
200 g Zitron Trekking (zur Hälfte eingetunkt)
100 g Zitron Fil Royal teilweise gelbes Alpaka, (zur Hälfte eingetunkt)


Zweiter Zug :
100 Gramm Fil Royal abgebunden
100 g Blue Faced Leicester im Band
100 g Zitron Lifestyle


In meinem Browser sehen die Töne übrigens fast grau aus, es ist aber tatsächlich ein richtig sattes kühles Grün :-)

Gebeizt habe ich wie immer mit Kaltbeize. Die Färbung ist lichtecht. Bei späterer Ernte sind drei Züge möglich und der erste wird dann ziemlich dunkelgrün. Ich mag die Junifärbung aber am liebsten, weil sie ein kühleres Grün ergibt.

Schon auf den Nadeln: Blutpflaume, Schachtelhalm und eine Prise Eisen

Falls ihr also beobachtet, wie jemand seine Blutpflaume beschneidet : rettet die Blätter und habt Spaß!

3 Kommentare:

  1. Oja diese Färbungen haben immer was.
    Lieben Inselgruß
    Sheepy

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    1. Hast du zufällig mal einen Versuch mit getrocknetetn Blättern gemacht? Wird das Grün dann stumpfer?

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  2. leider kriege ich bei der blutpflaume immer einen auf die finger, wenn ich schnippeln will, weil sie meist pflaumen dranhat - im gegensatz zur richtigen pflaume, die nur alle jubeljahre mal was nennenswertes produziert. aber ich habe festgestellt, dass das ganze mit blutbuche auch funktioniert - die ja nichts essbares erbringt! vor zwei jahren habe ich mir auch so einen rotblaettrigen ahorn gegoennt (keinen japanischen, sondern einen "richtigen", der riesige dunkelrote blaetter hat!) - aber er ist noch zu klein zum ernten. wenn ich mal so 65 oder 70 bin, habe ich bestimmt alles voller roter faerbeblaetter:) bloss gut, dass auch demnaechst wieder schilfblueten anstehen....

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