Dienstag, 8. Mai 2012

Mein neuer Sommerrock ...

... aus naturgefärbter Baumwolle und Seide ist fertig! Da ich erst nach dem Zuschneiden gemerkt habe, dass mein seit Jahren bewährter schlichter Rockschnitt in diesem Jahr nicht mehr passt (herzlich willkommen, ihr unbekannten Kilos!), musste ich mir etwas einfallen lassen. An den Seiten habe ich einfach farblich passende Bouretteseide eingefügt:


Um Pflanzenfasern zu beizen gehe ich so vor: Zuerst koche ich die Fasern eine Stunde lang in einer Sodalösung (60 Gramm Soda im 20-Liter-Glühweintopf). Nach dem Auskühlen kommen die Stoffe zum Spülen in die Waschmaschine und danach in die Kaltbeize von Karin Tegeler.  Ich benutze die Kaltbeize aber als "Heißbeize" (ein Tipp von Uli) und lasse die Stoffe mindestens eine Stunde lang bei 80° in der Lösung ziehen. Danach bleiben die Stoffe in der Beize liegen, bis ich sie brauche. Das können auch mal ein paar Monate sein, und ich habe sogar schon Stoffe über Winter in der Beize einfrieren lassen, ohne dass Stoffe oder Beize darunter gelitten haben.

Am schönsten finde ich alte Stoffe: Bettbezüge und T-Shirts aus der Recycling-Börse und Tischwäsche aus Nachlässen. Die entfalten zusammen mit den leicht unregelmäßigen Naturfärbungen einen ganz eigenen Charme.

Das Färben läuft übrigens genau so wie bei den Eiweißfasern. Ich bin prinzipiell eine sehr langsame Färberin: Das Material darf immer in der Flotte auskühlen und danach trocknen. Die fertigen Dinge werden erst einmal ein paar Monate eingelagert, bevor ich sie wasche. Sogar bei Rotholzfärbungen erreiche ich so eine ganz passable Lichtechtheit.

Hier ist noch ein Detail vom Rock:



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